Conny Borgwardt hat als Hochzeitssängerin in Begleitung wunderbarer Instrumentalisten schon viele Hochzeiten erlebt. Sie kann für die musikalische Gestaltung von Traugottesdiensten und standesamtlichen Eheschließungen gebucht werden und schlüpft zudem seit mehreren Jahren in die Rolle der Freie Rednerin, die Worte und Musik perfekt aufeinander abstimmt und die somit aus beidem eine Einheit schafft. Damit hilft sie „ihren“ Paaren, deren ganz persönliche und individuelle Freie Trauung zu erleben.
Wir haben Conny Borgwardt nach Ihren Tipps für eine unvergessliche Trauung gefragt.
Frau Borgwardt – Als Hochzeitssängerin und Freie Rednerin haben Sie schon viele Trauungen in und um Dresden erlebt. Welche Location ist Ihrer Meinung nach am schönsten?
Frau Borgwardt: „Für Freie Trauungen finde ich besonders Höfe und Gebäude, die die alte Zeit atmen und deren ursprünglicher Charakter noch zu erahnen ist, wunderschön. Diese Vintage-Schmuckstücke, die ich sehr mag, sind zum Beispiel der Kunsthof Maxen oder das Rittergut Limbach – beide nur ein paar Minuten von der Innenstadt entfernt und schnell zu erreichen. Alte Mauern, die die Zeit atmen mit alten Bäumen und großen schönen Wiesen ergeben für mich eine tolle Ausgangslage für das entspannte Erleben des gesamten Großen Tages für Brautpaar und Gästeschar.
Wer eher ein Schloss als Hochzeitslocation bevorzugt, ist sicherlich beispielsweise mit Schloss Weesenstein oder dem süßen Schloss Burgk gut beraten.“
Worauf muss ich bei der Wahl der Location achten, wenn ich eine Hochzeitssängerin dabei haben möchte?
Frau Borgwardt: „Grundsätzlich ist Livemusik immer und überall möglich. In der Kirche, in einem Schloss... Zumal Livemusik auch nicht unbedingt LAUT sein muss. Im Gegenteil! Besonders im Standesamt unterstützen gefühlvoll interpretierte Wunschlieder des Paares die doch eher förmliche Zeremonie der Eheschließung. Musik trägt die großen Momente, gibt Zeit zum Genießen und unterstützt die Worte der Standesbeamtin/des Standesbeamten.
Wenn ich eine Freie Trauung zum Beispiel auf einer Streuobstwiese plane, dann wird eine Verlängerungsschnur zur nächsten Steckdose für die eventuelle Stromversorgung gezogen und schon sind fast alle Voraussetzungen erfüllt. Nun benötigt man nur noch ein bisschen guten Willen der Mitstreiter (z. B. des Pianisten, der nach der Trauung unter Umständen die Erde aus dem Pianoständer kratzen muss), einen guten Anfahrtplan, und natürlich ganz viel Freude, Einfühlungsvermögen und Motivation, diesen einen Tag ganz wundervoll zu gestalten.
In öffentlichen Gebäuden ist ein rücksichtsvoller Umgang miteinander wichtig. Deshalb sollte Live-Musik immer angekündigt und von den Verantwortlichen der Location abgesprochen und befürwortet worden sein. Bei privaten Grundstücken sollten die Nachbarn über die evtl. höhere Geräuschkulisse informiert werden.“
Wie weit im Vorfeld sollte sich ein Brautpaar bei der Sängerin/Rednerin melden, damit ein Auftritt zur Hochzeit realistisch ist?
Frau Borgwardt: „Ich persönlich werde etwa 12-15 Monate vor dem Großen Tag angefragt und gebucht. Ich treffe mich dann mit dem potentiellen Paar und wir schauen, ob auf beiden Seiten „die Chemie stimmt“. Dieses erste Treffen ist bis auf die Fahrtkosten kostenfrei. Erst dann geht es los mit der Ideenfindung. Ich helfe bei der Suche nach den passenden Liedern, schaue wie die zukünftigen Ehepartner „ticken“ und versuche zu ergründen, welche Rituale, welche Dinge den beiden gefallen könnten.
Ganz grundlegende Zusammenhänge erkenne ich oft, indem ich meinen Paaren meine berühmten „Neugierigen Fragen“ zukommen lasse, die mir beantwortet werden und aus denen ich wichtige Rückschlüsse ziehe. Ich erstelle Ideenlisten und nach und nach entstehen oft aus diesem engen Kontakt und der spannenden und schönen Vorbereitungszeit eine herzliche Freundschaft. Die Rede zu schreiben und die Lieder gemeinsam z.B. mit einem meiner exzellenten Pianisten einzustudieren, ist nur das Krönchen der wunderschönsten Arbeit der Welt, die in den Monaten zuvor vorangegangen ist. Das Strahlen der frischgebackenen Eheleute und ein paar Glückstränchen entlohnen dann für so manche späte Arbeitsstunde am Schreibtisch...“